Ein lieber Gruß aus der Ferne und ein brandneuer Blogeintrag zugleich.
Nachdem wir am 08.06.16 Coromandel verlassen haben und uns in Thames noch etwas Kleines zur Stärkung bei McDonalds holten ;), ging es weiter zu den Hunua Falls. Dies ist ein 30m hoher Wasserfall, sehr spektakulär.
Eigentlich wollten wir gleich in der Nähe übernachten, aber es gab weit und breit keinen kostenlosen Platz, sodass wir uns entschieden, gleich noch an diesem Tag eine größere Strecke in den Norden zu fahren. Es war eine Freude, wieder den großen Highway 1, der durch Auckland führt, zu passieren. Ich habe es nicht vermisst. Diese Hektik, diese Massen an Autos, die alle hetzen und drängeln, ich war das nicht mehr gewohnt nach den ruhigeren Highways der letzten Wochen und das stresste enorm. Ich dachte sofort an zuhause, an den hektischen Morgen- und Feierabendverkehr vor und nach Arbeit, der meinen Blutdruck in die Höhe schnellen ließ. Man gewöhnt sich wirklich schnell an Ruhe und ist umso gestresster, wenn es wieder anders ist. Wir legten etwa 220km zurück und kamen gegen 17:00 Uhr in Orewa an. Hier verbrachten wir im Holidaypark zu Beginn der Reise 4 Nächte, aber wir suchten uns einen kostenlosen Platz. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Whangarei, was auch als „Das Tor zum Norden“ bezeichnet wird. Es war schön, mal wieder in einer etwas größeren Stadt zu sein und einige Dinge erledigen zu können, die auf unserer Liste standen.
Die Woche in Whangarei war recht ruhig, haben noch eine sehr schöne Wanderung zu den Whangarei Falls gemacht. Ihr könnt euch diese Natur nicht ausmalen, es ist sooooo ruhig und wenn, dann hört man nur Vogelgezwitscher, vor allem dieser tolle Gesang des Tuis. Meist schlängeln sich die Wege an einem Fluss entlang durch einen Wald voll Farn, Kauri-Bäumen, Palmen und anderen Bäumen. Dazwischen finden sich auch hin und wieder Laubbäume, welche nun die Blätter fallen lassen. Die Kauri-Bäume sind 500 Jahre alt und wurden vor der Abholzung bewahrt. Die Neuseeländer versuchen auch alles, um ihre Natur zu schützen, so mussten wir hier z.B. unsere Schuhe reinigen und desinfizieren, bevor wir den Waldboden betreten konnten. Der 26m hohe Wasserfall, der in ein von Lava geformtes Bastalbecken hinabstürzt, war gigantisch, und ich ärgerte mich, dass wir mal ohne Kamera losgezogen sind und somit nur Handyaufnahmen haben.
Lustig war auch, dass wir im Holidaypark unsere tahitianischen Freunde, welche schon in Coromandel neben uns standen, wiedertrafen. Und als sie fragten, wohin es bei uns als nächstes geht, kam als Antwort: „Dann bis morgen, dort fahren wir auch hin“. 😉 Neuseeland ist klein. Sie haben Russell aber seit gestern verlassen, nun werden wir uns wohl nicht mehr begegnen.
Am 16.06.16 fuhren wir noch weiter in den Norden, Russell war das Ziel. Es gab 2 Wege, einmal bis Opua und dann mit der Autofähre übersetzen und etwas länger übers Festland. Wir entschieden uns zu fahren und die Straße war schlimmer als diese 309 Road auf Coromandel, ich war schon am Umkehren, aber wir schafften es unter Schweißausbrüchen doch. Unser Sam hat nun mehr denn je eine Autowäsche nötig, wir hoffen, in Paihia eine Waschanlage zu finden, wo unser Auto reinpasst oder wir selbst waschen können. Wir verbringen hier die Tage in einem niedlich angelegten Camp, zuerst standen wir auf der Wiese und die letzten 4 Nächte sind wir dann zum Meerblick gezogen, auf die höher gelegenen Plätze. Total schön. Hier gibt es Tuis en masse und auch Wekas, welche wie die Kiwis flugunfähig sind, aber zu einer anderen Art gehören. Es ist total niedlich, die Kleinen zu beobachten.
Fragt nich nach dem Preis, aber wir brauchten mal was…für Notfälle…. 😉
Weka
Russell ist die ehemalige Hochburg des Walfangs und wurde einst „Höllenschlund des Pazifiks“ genannt (scheinbar wurde hier vor etwa 170 Jahren so richtig einer draufgemacht). Das Städtchen besticht durch seinen viktorianischen Stil. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Anfang des 19. Jahrhunderts war Russell die erste weiße Stadt Neuseelands und gleichzeitig als Kororareka (süßer Pinguin) Hauptstadt. Die Stadt hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, 1844 gab es eine Auseinandersetzung einer Gruppe von Maori und der britischen Marine. Noch heute kann man an einigen Gebäuden Einschusslöcher sehen. Wir schlenderten am Hafen entlang und genossen diese charmante Stadt. Gleichzeitig war ein Schulfest, wo wir noch das Ende des Haka-Tanzes sahen, eine Bratwurst und lecker Softeis aßen. Also wie zuhause. 😉
Alter Feigenbaum, gepflanzt um 1880.
Gestern haben wir noch einen Bush-Walk zum Flagstaff-Hill gemacht und genossen einen wundervollen Blick auf Russell und das Meer. Wir konnten mal wieder viele von den witzigen Neuseelandfächerschwanz-Vögeln beobachten, leider sind sie so schnell, dass ich es noch nicht richtig geschafft habe, sie richtig „einzufangen“.
Eine Sonnenuhr aus Mosaik stellt die Landkarte dar
Donnerstag fahren wir dann wahrscheinlich weiter (diesmal nehmen wir die Fähre 😉 ).