Am 31.06. hieß es Abschied nehmen von Bowentown, dem tollen Waihi Beach und unserer kleinen Heimat der letzten 8 Wochen. Das nächste Ziel ist die Halbinsel Coromandel. Bevor es so richtig losgehen konnte, stand noch ein „Mysterium“ an, was wir bisher noch nicht lösen mussten, die Gasflasche war leer und musste gewechselt werden. Auf youtube holte ich mir schon einmal eine „Einweisung“ und dachte „Mensch, sieht ja ganz easy aus.“ Nach einigem Hin und Her in verschiedenen Läden und Tankstellen (wir wollten eine neue Flasche, da die alte so verrostet aussah) riet man uns in Whangamata zum Auffüllen, da die Flasche bis 2022 haltbar ist und gab uns gleich einen Tipp, wo. Ging alles total fix, die Flasche war schnell abgemacht, die Befüllung kam nur 8$ (eine neue Flasche kostet um die 40$) und der Mann war noch so nett und brachte sie gleich für uns an und testete, ob sie leckt. Es konnte also weitergehen. 🙂
Es war eine sehr kurvenreiche und hügelige Fahrt durch wieder so tolle Landschaft. Der Highway war umgeben von Wäldern, Hügeln, Schafen, Kühen, Pferden und natürlich ging es auch immer wieder entlang am Meer, aber es wurde langsam dunkel und wir mussten überlegen, wo wir schlafen. Der erste Platz in Tairua war „überflutet“, am zweiten Platz hielten wir dann direkt am Meer, auch wenn es nun schon so dunkel war, dass wir es nicht mehr richtig sehen konnten. Die Nacht war recht kühl, ohne Heizer, da wir kostenlos standen, aber es ging und vor allem hielt die neue On-Board-Batterie gut. 🙂
Der Platz lag direkt am Paku Hill, einem Vulkan, der schon seit ewigen Zeiten schläft. Wir „bestiegen“ ihn und wurden morgens 09:30 Uhr mit einem atemberaubenden Rundumblick und einem Blick auf die Slipper-, Shoe- und Alderman-Inseln belohnt.
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Weiter ging es zum Hot Water Beach, wir buchten uns 2 Nächte im Camp ein. Unser Auto stand an einer riesigen Hecke aus Bambus, es gab kaum ein Geräusch, nur das Quietschen des Bambus, was etwas Gruselig-Idyllisches an sich hatte.
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Wir machten einen Spaziergang zum Strand und ließen den Abend bei einer sehr leckeren Mahlzeit des Fish&Chips-Restaurants im Resort ausklingen.
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*schleck*

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Am nächsten Morgen ging es früh, zur Ebbe-Zeit, mit einer Schaufel zum Strand. Der Hot Water Beach trägt seinen Namen deshalb, weil sich unter dem Strand eine Thermalquelle vulkanischen Ursprungs befindet. Es ist wahrhaft faszinierend mit einem Spaten zum Strand zu spazieren, sich ein Loch zu buddeln, aus dem eine heiße Quelle zum Vorschein kommt. Vor allem,  wenn die Flut zurückkommt und sich langsam den Weg zu dem Loch bahnt, ist dies ein Highlight der Sinne, wenn sich das eiskalte Meereswasser mit dem heißen Thermalwasser vermischt. Dabei genießt man einen so tollen Ausblick inmitten der Natur, auf der einen Seite Hügel und auf der anderen Seite das Meer. Es gab echt Abgehärtete, die sich in die Quellen legten, um sich dann im eiskalten Meer abzuwaschen, wir getrauten uns, wie viele andere, nur mit den Füßen rein. Aber es hat sich gelohnt, denn auch im Winter hat diese eigens geschaufelte Quelle ihren Reiz. 🙂
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Am nächsten Tag ging es weiter zur Cathedral Cove. Es war eine herrliche Wanderung an der felsigen Steilküste entlang bis hin zu dem Durchbruch (Cathedral Cove) in einem etwa 15 Meter hohen Felsen. Wenn man hindurch blickt, kann man auf der anderen Seite den eindrucksvollen Felsen Rhyolit sehen. Wir sahen in dem Felsen das Gesicht von Cäsar. 😉 Es ist ein magischer Ort, an dem wir noch etwas rasteten und den Klängen der Wellen lauschten.
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Rhyolit Felsen

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Das Outback ist auch hier. 😉

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Wer macht es sich denn da gemütlich?!

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Unsere Fahrt ging danach weiter nach Whitianga, wo wir uns jeder eine Kuscheldecke gönnten.
Kuscheldecken
Hier blieben wir 3 Nächte und schlenderten durch den Ort mit seinem malerischen Hafen.
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Am 06.06. ging es weiter nach Coromandel-Stadt. Wir fuhren ungewollt die berühmte 309-Road und ich kam echt ins Schwitzen. Die unbefestigte, 21km lange Straße (eher Schotterpiste) geht mitten durch Urwald, wenn ich nicht hätte fahren müssen, wäre es ein herrlicher Anblick gewesen ;), ich versuchte Sam heil über den hügeligen und extrem kurvenreichen Schotterweg zu navigieren.
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Bei der Driving Creek Railway sind wir dann zum Glück gut angekommen. Dies ist die einzige schmalspurige Bergeisenbahn in Neuseeland. Barry Brickell hatte die Idee, auf seinem Land eine Eisenbahnstrecke anzulegen. Dies war eine große Herausforderung, da das Land sehr unwegsam und steil ist. Mit einer Machete in der Hand und mit selbstgebauten Vermessungsgeräten folgten endlose Versuche, bis letztendlich im Jahr 1990 die Tore des Driving Creek geöffnet wurden. Die Bahn führt in abenteuerlicher Schienenführung 3km steil hinauf zu einer Aussichtsplattform (Eyefull Tower). Die Fahrt geht durch tolle Landschaft, denn seit 1973 darf hier nicht mehr gerodet werden, es wird kontinuierlich gepflanzt, so auch die neuseeländischen Kauri-Bäume. Am Streckenrand befinden sich einige Figuren der Töpferkunst, die Brickell beherrschte, und Befestigungen aus leeren Flaschen. Es war eine sehr schöne Fahrt mit einem herrlichen Ausblick.
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Beim Auto wieder angekommen, kam der Schreck, das Auto sprang nicht an. 😮 Auf dieser 309-Road war Lichtpflicht und ich Dussel hab es vergessen wieder auszustellen. 🙁 Wir sind zurück zur Bahn und Gott sei Dank hatten sie ein Starterset. Der Herr half uns noch, die Batterie zu finden, und gab unserem Sam wieder Leben. *puh* Zum Glück sind Neuseeländer so freundlich. Wir kurvten dann noch etwas durch die Gegend, um die Batterie zu laden, und kamen dann nachmittags im Camp in Coromandel-Stadt an. Hier bleiben wir 2 Nächte, bis es morgen wieder weitergeht.

Viele Grüße ins sommerliche Deutschland. 🙂